Interview mit Dr. Bernd Gimbel


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    Dr. Bernd Gimbel, Sie arbeiten als Berater und Referent in Unternehmen wie der Metro Group, Lufthansa, GMC Software Technology etc., Institutionen, Schulungsorganisationen sowie kleinen und Mittelständischen Unternehmen. Sie engagieren sich im Lehrstab der Deutschen Fitnesslehrervereinigung e.V. und arbeiten als Personal Trainer namhafter Persönlichkeiten. Seit 1981 bieten Sie Ihr als Marke geschütztes KörperManagement-Konzept Unternehmen und Einzelpersonen an, die sich mit Gesundheit, Erhaltung bzw. Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Lebensqualität beschäftigen.Bernd Gimbel

    Herr Gimbel, wie kann man sich Ihren Job als Berater, Referent im betrieblichen Gesundheitsmanagement vorstellen und was macht den besonderen Reiz aus?

    Die Frage nach dem besonderen Reiz möchte ich Ihnen als erstes beantworten. Das wertvollste Gut, das wir im Leben haben, ist unsere Gesundheit. Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine Gesundheit. Deshalb ist es wichtig mit ihr besonders sorgsam umzugehen.

    Seit 1981 beschäftige ich mich in meiner täglichen Arbeit und meinen Büchern mit der Gesundheit von Menschen. Dabei hat jeder von uns eine andere Sozialisation erlebt, eine unterschiedliche Erziehung genossen, viele verschiedene Erfahrungen gemacht und ist deshalb von unterschiedlichen Einflüssen geprägt. Genau das ist es, was meinen Job so spannend macht. Ich versuche die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen und entwickle mit ihnen einen Weg, um ihre Ziele zu erreichen. Das sind einerseits strategische Konzepte, die auf die Person oder Unternehmen abgestimmt sind, aber auch konkrete, praktische und motivierende Trainingsmaßnahmen, die ich mit ihnen durchführe. Etwas Abwechslungsreicheres in einem Berufsalltag kann ich mir kaum vorstellen.

    Wie schaut ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus, wenn man in so vielen Positionen beschäftigt ist?

    Es gibt es kein allgemeingültiges Schema. An manchen Tagen halte ich Vorträge zum Thema KörperManagement, dann referiere ich vor jungen Trainern und bilde sie im Rahmen der Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung zum Fachsportlehrer aus. An einem anderen Tag bin ich in einem Unternehmen und berate die für das Betriebliche Gesundheitsmanagement verantwortlichen Personen, welche Ziele realistisch kurz-, mittel- und langfristig erreichbar sind bzw. wie Nachhaltigkeit bei diesem Prozess erzeugt werden kann. Häufiger veranstalte ich bis auf Vorstandsebene Seminare zum Thema Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter. Dann wieder leite ich einen Präventionskurs für Menschen in der Produktion.

    In den letzten 3 Jahren habe ich viel Zeit dafür verwendet, um mein Buch „Körpermanagement – Handbuch für Trainer und Experten in der Betrieblichen Gesundheitsförderung“, das im Januar 2015 vom Springer Verlag veröffentlicht wurde, fertig zu stellen.

    Natürlich müssen auch ständig neue Ideen in bestehende Gesundheits-programme unseres Instituts eingebettet werden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Dabei unterstützt mich mein Sohn Alexander mit seinen Ideen. 

    Welche Schritte sind Sie in Ihrer Karriere gegangen und wie sind Sie zu Ihrem aktuellen Job gekommen?

    Ich habe in Darmstadt an der TU Sport und Biologie studiert. Danach hatte ich das große Glück beim Deutschen Sportbund- heute Deutscher Olympischer Sportbund- in der Abteilung Leistungssport tätig sein zu dürfen. Während dieser Zeit habe ich als wissenschaftlicher Berater die Deutsche Wasserball-Nationalmannschaft betreut und zu den Olympischen Spielen 1976 nach Montreal begleitet. Die systematische, hochprofessionelle Arbeit im Leistungssport hat mich dann später dazu inspiriert, die Erkenntnisse auf andere Zielgruppen zu übertragen. Weil Manager in Unternehmen genau dasselbe tun, wie Leistungssportler, habe ich den Begriff KörperManagement „erfunden“ und das Institut für Trainingsberatung gegründet. Nach Eintritt meines Sohnes in die Firma haben wir dann die Marke KörperManagement als Unternehmensnamen übernommen. Der Name charakterisiert den Prozess: Ausgehend von einer Analyse des Ist-Zustandes und der Formulierung eines anzustrebenden Ziels, wird ein Prozess geplant und dann in die Tat umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen. Zwischenzeitlich wird dann geprüft, ob die Realisierung des Plans auf Erfolgskurs ist. Wenn ja, dann erfolgt eine konsequente Weiterführung des Prozesses bis das Ziel erreicht ist. Andernfalls sind Korrekturen erforderlich, die es ermöglichen, alsbald ans Ziel zu kommen.

    Welche Eigenschaften sind besonders wichtig für Ihren Job und welche Qualitäten haben Sie durch diese Position dazugewonnen - Herausforderungen und Möglichkeiten?

    Natürlich gehört fachliche Kompetenz dazu, wenn man Menschen überzeugen will, das „Richtige“ für ihre Gesundheit zu tun. Andererseits ist es erforderlich, sich gut auf Menschen einstellen zu können, also empathisch zu sein. Diese beiden Dinge miteinander zu verbinden, ist eine wichtige Eigenschaft. Da ich das, was ich meinen Kunden gegenüber vertrete auch selbst lebe, ist es sicherlich einfacher, diese davon zu überzeugen. Die Erfahrungen, die man dadurch in der Zusammenarbeit mit Menschen macht, sind eine unbezahlbare Bereicherung der fachlichen und persönlichen Kompetenzen. Keine Aus- und Weiterbildung kann dies leisten.

    Beschreiben Sie kurz den besonderen Reiz im Bereich Körper- und Gesundheitsmanagement zu arbeiten und an welchen aktuellen und zukünftigen Projekten arbeiten Sie momentan?

    Der Reiz ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen den neuen Menschen, denen ich auf dem Weg bei der Ausübung meiner beruflichen Betätigung begegne sowie der Herausforderung gemeinsam eine geeignete Strategie zum Erreichen ihrer Ziele zu entwickeln. Gerade habe ich gemeinsam mit einem mittelständigen Unternehmen im Rahmen von unternehmensWert:Mensch einen Handlungsplan entwickelt, der in den kommenden Jahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren soll, ihre Gesundheit aktiv zu fördern. Nach dem Motto: Gesunde Mitarbeiter für ein gesundes Unternehmen. In diesem Zusammenhang habe ich von der Geschäftsführung bis zum Arbeiter in der Produktion viele unterschiedliche Menschentypen kennengelernt, die aber eines gemeinsam haben – sie wollen dieses Motto in die Tat umsetzen. Also kein Alibi, weil es momentan „in“ ist BGM zu etablieren, sondern nachhaltige Gesundheitsförderung mit einem erheblichen Benefit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für das Unternehmen! Cost-Benefit-Analysen dazu zeigen, dass jeder investierte Euro einen Return on Invest von mindestens dem Doppelten einbringt. Dafür lohnt es sich zu arbeiten. 

    Ein herzlicher Dank geht an Dr. Bernd Gimbel für die Bereitschaft zu diesem interessanten Interview. 

    Lesen Sie mehr zu Dr. Bernd Gimbel und Körpermanagement hier.

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