In diesem Artikel von Digital Sport analysiert Matt Tewhatu die Auswirkungen der großflächigen Einführung des Live Streaming Services von Facebook auf die sowieso schon komplexe Medienrechte-Welt. Und tatsächlich sind die Grenzen zwischen den Rechten von Übertragungsanstalten, Sportorganisationen, Sportverbänden und digitalen Plattformen bereits schwammig und mit der Einführung dieses neuen Services von Facebook werden sie in naher Zukunft auch nicht klarer werden.
Mit einem Schritt, der möglicherweise die gesamte Fernsehrechte-Welt auf den Kopf stellt, ist Facebook nicht nur in einem der gefragtesten, sondern auch am heißesten umkämpften Nischen der letzten 12 Monate angekommen. Und da Marken nach besseren und reichweitenstärkeren Wegen der Interaktion streben, könnte dieser Streaming Service einen weiteren, richtungsweisenden Schritt hin zu flexibleren und dynamischeren Medienplattformen darstellen.
Snapchat und Twitter
Die Plattformen, die sich hinsichtlich des Live Streaming Services von Facebook in den Hintern beißen werden sind Snapchat und Twitter, die sich dadurch ein beträchtliches Publikum aufgebaut hatten, dass sie bisher die ‚Go-To-Plattformen‘ für Fans waren, wenn diese Sport geschaut haben.
Bis jetzt hatte Facebook versucht, diese Funktionalitäten zu kopieren und der gleiche Begleiter (wie Snapchat & Twitter) zu sein, besonders wenn es darum ging, auf Augenhöhe mit dem Spiel zu bleiben und mit anderen Zuschauern zu interagieren, wie dies mit dem Sports Stadium Feature möglich ist. Allerdings hat Facebook, anstatt nur zu versuchen dieser Begleiter zu sein und Snapchat und Twitter in ihrem eigenen Spiel zu schlagen, das Spiel mit diesem Service überholt.
Dadurch, dass sie einen stabilen und dynamischen Streaming Service geschaffen haben, wird Facebook nicht der Begleiter sein, den die Leute beim Sport schauen nebenher benutzen, Facebook wird die Plattform sein, die Fans nutzen, um Sport zu schauen.
Nun aber zu sagen, dass Snapchat und Twitter in dieser Instanz verloren haben, ist ein bisschen unfair, besonders da Snapchat die Nische inne hat, in der User und Fans zur User Experience der Anderen beitragen. Es ist allerdings nicht unfair zu vermuten, dass „behind the scenes“ Beiträge auf Twitter’s Periscope und Snapchat nach Facebook’s neuestem Schritt überflüssig werden könnten, denn am Ende des Tages nutzen mehr Leute Facebook.
Sendeanstalten und andere Stakeholder
Können Sie die knirschenden Geräusche hören?
Dies sind die Geräusche der traditionellen Sendeanstalten, Sportteams und Organisatoren, die hinter den Kulissen über die Service-Angebote beraten und Entscheidungen dahingehend treffen, wie sie diese zu Ihrem eigenen Vorteil nutzen und automatisch sicherstellen, dass währenddessen sie mit der Zeit gehen und so viel wie möglich Zielgruppen erreichen, einen eigenen Beitrag zum sehr lukrativen Markt leisten.
Die Likes von Facebook, Meerkat und Periscope machten alle Sendeanstalten und Organisationen bei der Einführung nervös. Dennoch haben es alle geschafft einiges, aber nicht zu viel anzubieten. Im Fall von Youtube war die Bereitschaft, den eigenen Ruf zu schützen, größer, sodass Übertragungsrechte proaktiv geschützt wurden, indem Videos jeglicher Länge nach wenigen Tagen vom Service entfernt wurden. Merkaat und Twitter`s Periscope konzentrieren sich hingegen mehr auf Nischenmärkte, als dass diese ein Mainstream Publikum ansprechen könnten.
Da allerdings die global beliebtesten Social Media Plattformen mittlerweile virtuelles Live Streaming unabhängig von Ort, Zeit und Dauer erlauben, sind Stakeholder gezwungen, in weitere Bereiche der digitalen Welt einzudringen, um den Fans Features anzubieten, die sie nirgendwo anders bekommen. Wir haben sogar schon die schnelle Einführung des 4k Fernsehen oder auch die Einführung der VR gesehen, aber das „digitale Rennen“ ist mittlerweile wichtiger denn je.
In Vorbereitung auf die Veränderungen haben Marken schon den Übergang von den traditionellen Medien zu Facebook begonnen. Die MLB sowie professionelle Baseball Clubs bieten schon Live-Streaming Content in der Vorsaison. Es ist großes Glück, dass die Vor-Saison mit dieser weitverbreiteten Einführung dieses Streaming-Services einhergeht. Das Einzige, was sie tun müssen, ist, ihr Handy hochzuhalten, auf Aufnahme zu drücken und schon erreichen sie mehr Fans als je zuvor.
Bezahlangebote
Bei Marken wie beispielweise Youtube, die dazu tendieren, die Grenzen von Fernsehrechten zu verschieben, haben wir erkannt, dass sie trotz aller Vorsicht hinsichtlich ihrer Marken- und Angebotspositionierung sehr offensiv über andere Kanäle vorgehen.
YouTube Red ist das beste Beispiel dafür: Ein freier Video Service, welcher nun auch ein Bezahlangebot für extra Features wie exklusive TV Shows und Sportprogramme ist. Und es wäre auch nicht überraschend, wenn auch Facebook diese Strategie aufnehmen würde. Facebook wird die eigene Marke ebenso auf dem Toplevel und somit die eigenen Features unter den Besten der Industrie platzieren wollen – wenn dadurch allerdings die Übertragungsrechte umgangen werden, geht der Ruf ganz schnell den Bach runter.
Wir sind uns nicht sicher, wie eine Facebook Live Anmeldung aussehen könnte. Aber wir sind uns sicher: falls die Gespräche zwischen Marken, Sender und Unternehmen noch nicht stattgefunden haben, werden sie spätestens jetzt losgehen. Der Hintergrund ist, wenn Marken Hintergrundeinblicke durch einen Fingerdruck verfügbar machen können, gibt es keinen Grund dafür, dass Fans nicht an Spielen und Livestreams teilnehmen können – das Livestreaming am Computer zu Haus, der Albtraum aller Stakeholder.
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