Die Sports Charity Mwanza ist eine gemeinnützige deutsch-tansanische Organisation, die gemeinsam mit der Verwaltung und den regionalen Sportverbänden in der Region Mwanza eine nachhaltige Sportinfrastruktur aufbauen will. Unterstützt werden vier Sportarten: Basketball, Fußball, Netball und Volleyball. Bisher fehlt es in allen Sportarten an organisierten Vereinsstrukturen und der dazu notwendigen Infrastruktur. Unser tansanisches und internationales Team organisiert Gelder, baut Sportstätten (aus), fördert Vereinsgründungen und stattet die Vereine mit Spielmaterialien aus. Darüber hinaus werden Trainer fortgebildet und in Workshops wichtige soziale und pädagogische Elemente an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene weitergegeben.
Herr Seitz, wir möchten für unsere Bewerber hinter die Kulissen der Sports Charity Mwanza blicken, um zu zeigen warum sich ein Praktikum bei Ihnen in Tansania lohnt.
Es ist ja bestimmt kein gewöhnliches Praktikum in einem sogenannten „Drittweltland“?
Das Besondere am Praktikum bei uns ist, dass Studenten bei ihrer Arbeit für unsere Charity viele Interessen miteinander verbinden können, die man in dem Alter heutzutage hat. So ist ein Praktikant bei uns zugleich Projektmanager in einem Social Start Up, Trainerausbilder in seinem Lieblingssport sowie Social Worker auf einem anderen Kontinent. Da alle „weißen“ Teammitglieder aus Europa oder den USA heraus ehrenamtlich arbeiten, kommt den Praktikanten vor Ort zudem eine viel größere Verantwortung zu und die meisten bleiben dann nach ihrem Praktikum auch als Teammitglieder am Ball. Doch das schönste an der Arbeit für unsere Charity ist, dass es ein Geben und Nehmen ist. Einerseits unterstützen die Praktikanten die Sportcommunities in einem der (monetär betrachtet) ärmsten Länder der Welt. Andererseits können wir von der Lebenskultur der Tansanier sehr viel lernen. Diese sind zwar nach unserer Definition sehr arm, wirken aber aus unserer Sicht oftmals glücklicher. Das wieso und warum hinter dieser Aussage zu erkunden, kann unser eigenes Leben in Deutschland sehr bereichern.
Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag aus
In jeder Sportart haben wir zwei Praktikanten und diese kümmern sich jeweils um die Weiterentwicklung ihrer Sportart. Am Vormittag entwickeln sie mit lokalen Verantwortlichen Ausbildungskonzepte, arbeiten Workshops aus, schauen nach Bauprojekten oder kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit und Sponsorenaquise. Am Nachmittag sind sie dann täglich bei einem der durch uns geförderten Vereine und geben dort Trainings, schauen ob das bereitgestellte Equipment noch gut ist, spielen selber mit oder geben Workshops zu relevanten „Life Skills“ Themen. Am späten Abend oder frühen Vormittag gibt es dann in regelmäßigen Abständen auch Skypemeetings mit mir und/oder anderen Verantwortlichen, um Arbeitsinhalte zu besprechen.
Welche persönlichen Eigenschaften erachten Sie als besonders wichtig für ein Praktikum?
Zunächst einmal sollte man Lust haben, sich für andere und deren Wohlergehen einzusetzen. Dann sollte man definitiv offen sein für neue Kulturen und eine gewisse Kompetenz als Trainer bzw. Spieler mitbringen. In Tansania ist es zudem sehr wichtig flexibel zu sein und einen langen Atem zu haben, wenn man neue Ideen bzw. Strukturen etablieren will. Und natürlich braucht man jede Menge Humor und sollte ein kommunikatives Wesen sein. Tansanier sind ein sehr kommunikatives und lebensfrohes Volk.
Wie muss man sich die Lebensbedingungen in Mwanza vorstellen?
Viele denken ja bei Afrika, dass man im Busch leben würde. Das ist aber keineswegs der Fall. Mwanza ist eine Stadt mit ca. 1 Million Einwohner im Norden Tansanias, direkt am Viktoriasee gelegen. In Mwanza kann man beides erleben, sehr einfache Lebensbedingungen ohne Strom und Wasser, aber dann auch immer wieder Häuser und Hotels mit europäischen Lebensstandards, oftmals auch in direkter Nachbarschaft. Und das tolle ist, dass das miteinander sehr friedlich und harmonisch ist. Die Infrastruktur der Stadt hat noch viel Entwicklungspotenzial, holprige Straßen, Strom- und Wasserausfälle sind normal. Leider gehört Tansania nun mal zu einem der ärmsten Länder der Welt. Sehr gut ist allerdings, dass man in der Stadt eine sehr große Anzahl an Geschäften aller Art hat. Ansonsten hat das Umland eine sehr gute Vegetation und es wird viel angebaut. So können sich auch die Ärmeren genug Grundnahrungsmitteln leisten, wobei die Ernährung dann recht eintönig und Fleisch ein Luxusgut ist.
Hat man denn dann auch Zeit im Land zu reisen?
Wenn man ein halbes Jahr in Tansania lebt, sollte man auf jeden Fall auch 2-4 Wochen einplanen um das Land zu erkunden. Unsere Praktikanten gehen einmal im Halbjahr gemeinsam für zwei Wochen auf Reisen. Von Mwanza aus geht es auf Safari in die Serengeti, einen der schönsten Nationalparks der Welt. Danach zum Kilimanjaro, dem höchsten Berg Afrikas und von dort über das hektische Dar Es Salaam auf die bezaubernde Insel Sansibar, die auch zu Tansania gehört. Weiter bieten sich die nahgelegenen Nachbarländer Rwanda und Uganda zum Erkunden an, genauso wie einige schöne Berglandschaften in Tansania.
Abschließend noch die Frage nach dem sportlichen Niveau?
Das sportliche Niveau ist von Sportart zu Sportart sehr unterschiedlich. Im Fußball sind sie technisch schon sehr gut, da geht es oftmals eher um organisatorische Veränderungen. Basketball und Volleyball sind noch nicht so verbreitet, da werden wir in den nächsten fünf Jahren viel bewegen können. Und Netball war mal sehr populär, die Trainings- und Spielangebote sind in den letzten Jahren aber sehr zurückgegangen.
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