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    Dies sind Auszüge aus einem Interview von Stadionwelt.de. Diese konzentrieren sich vor allem auf die Betrachtung der Mitarbeiter, des Management, die Personalführung und das HR in Proficlubs.

    Stadionwelt führte ein Interview mit Wirtschafts- und Sportpsychologe Dr. Karl Kubowitsch zu Strukturen und Prozessmanagement im Profisport. Mit seinem Team der GAP – Gesellschaft für Angewandte Psychologie berät er Sportclubs und Organisationen in ganz Deutschland.

    Dr. Karl Kubowitsch
    Stadionwelt: Welche besonderen Bedingungen und Faktoren herrschen aus psychologischer Sicht bei Sportclubs, bezogen auf die Mitarbeiter und das Management?

    Kubowitsch: Verantwortliche und Mitarbeiter sind oft Quereinsteiger. Sie haben ihren Weg nicht einer Firma gemacht und dort gelernt, wie Wirtschaft funktioniert. Auch in der ersten Liga gibt es das: Ein Ex-Profi wird hochgezogen und übernimmt eine Managementrolle. Das kann wunderbar funktionieren, muss aber nicht. Die Frage der Qualität hängt sehr stark von der einzelnen Person ab. Hinter dem Erfolg steckt oftmals wenig System. Mitarbeiter stammen häufig aus dem Beziehungsgeflecht des Vereins, aus ehrenamtlichen Helfern werden hauptamtliche. Bindung an den Verein und Einsatzbereitschaft sind top. Wie stark sich hier echte Professionalität entwickelt, ist unterschiedlich.

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    Stadionwelt: Welche Folgen hat die große Abhängigkeit vom sportlichen Erfolg auf die Mitarbeiter?

    Kubowitsch: Klar, die Leistungen des gesamten Teams im nicht-sportlichen Bereich haben einen eigenen Stellenwert und verdienen Anerkennung. In einem Profi-Verein sollte es aber keinen Zweifel geben, dass der Sport der Motor für den Gesamterfolg ist. Erfolgsfaktoren wie Ticketverkauf, Fanartikel und Werbung hängen mittelfristig dran, denken wir nur an das Thema Auf- oder Abstieg.
    Für die Frage der Konflikte ist entscheidend, ob die langfristige Ausrichtung des Vereins klar festgelegt ist und ob sich die Verantwortlichen daran wirklich orientieren. Spannungsfelder lassen sich vorausschauend vermeiden, wenn hier Klarheit geschaffen wird. Auch die Belohnungssysteme spielen eine wichtige Rolle: Wofür gibt es Prämien? Zahlt es sich für alle Beteiligten aus, auch im wörtlichen Sinn, wenn der gemeinsame, langfristige Erfolg das Handeln bestimmt?

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    Stadionwelt: Welche besonderen Herausforderungen bestehen in der Personalführung in Sportclubs?

    Kubowitsch: Das erste Thema sind die Mitarbeiter. Stammen sie aus dem ehrenamtlichen Bereich, sind sie zwar oft extrem engagiert, aber nicht immer leicht zu führen. Sie waren als Freiwillige nicht so sehr in Strukturen eingebunden. Andere Mitarbeiter stammen beispielsweise aus dem Beziehungsgeflecht eines Sponsors oder Mäzens und orientieren sich in ihrem Handeln vielleicht stark an diesen Führungspersonen, nicht unbedingt an denen in der Geschäftsstelle.
    Das zweite Thema sind die Key Player, insbesondere Präsident, Vorstände, Aufsichtsrat. Wie gut spielen sie zusammen? Nicht immer sind diese Positionen ausgewogen besetzt, was Kompetenz und persönliches Standing anbelangt. Die Herausforderung ist: Wie können wir die Fähigkeiten und Erfahrungen dieser Leute so verzahnen, dass es Synergien gibt – und nicht etwa Machtgerangel oder gegenseitige Blockaden? Das Ganze wird dadurch nicht leichter, dass die Personen mit der sportlichen Kompetenz in der Öffentlichkeit besonders wahrgenommen werden.
    Im Sportclub brauchen wir professionelle Führung und echtes Leadership auf allen Ebenen.

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    Stadionwelt: Welche Schnittstellen sind in der Arbeit von Proficlubs besonders wichtig und sollten unbedingt von Experten besetzt werden?

    Kubowitsch: Jeder hält sich für einen Experten. Die Frage ist: Wofür trifft es zu? Im Profi-Sport spielt immer die Heldenkultur eine Rolle. Wer als Spieler eine Identifikationsfigur war, soll an den Verein gebunden werden und Verantwortung übernehmen. Aber worin besteht die wirkliche Qualifikation, um auch dort auf Erstliga-Niveau zu arbeiten? Damit meine ich nicht primär einen Studienabschluss, etwa im Sportmanagement. Neben einer formellen Ausbildung hilft es in manchen Positionen massiv weiter, wenn man über Erfahrungen in der Wirtschaft verfügt. Kompetenz ist auf jeder Position im Verein wichtig. Entscheidend für den übergeordneten Erfolg ist die Verzahnung von Sport, kaufmännischem Bereich und Vermarktung/PR. Wir brauchen ausgewiesene Experten für Finanzierung und Controlling ebenso, wie für Öffentlichkeitsarbeit, die sich an gemeinsamen Prozessen ausrichten. Der Sport bildet das Zentrum, und das muss gut eingebettet sein. Ideal ist es, wenn ein Sportlicher Leiter auch über wirtschaftliche Kompetenz verfügt und übergreifend und vorausschauend denkt. Umso einfacher ist es dann, die Prozesse optimal zu managen. Ganz klar, auch die Personalauswahl durch Profis ist ein Gebiet, auf dem der Sport von der Wirtschaft lernen kann. Damit es wirklich erreicht werden kann: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

    Das komplette Interview lesen Sie hier. 

     

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