Virtuelle Realität wird in aller Munde sein, sobald ihr Einsatz für jeden Geldbeutel und alle Profi-Teams erschwinglich ist. Die Branche erwartet einen Umsatz von mehr als 120 Milliarden $ im Jahr 2020.
Es klingt wie Science Fiction, ist es aber nicht. Virtuelle Realität wird für die Leistungssteigerung von Sportlern eingesetzt. Es ist nicht mehr erforderlich, auf den Golfplatz zu gehen, um seine Schwungtechnik zu verbessern oder auf einem Basketballfeld zu sein, um seine Wurftechnik so oft wie erforderlich zu üben. Kontinuierliches Training ist die älteste Methode zur Steigerung der individuellen Technik. Virtuelle Realität ermöglicht es einem Sportler, zu „realen“ Bedingungen zu trainieren – einfach durch den Anschluss an eine Maschine. Die Daten, die das Gerät sammelt, sind so genau, dass man dadurch seine Ergebnisse vergleichen und seine Technik perfektionieren kann.
Die eigene Zeit um ein paar Millisekunden verbessern, einen besseren Überblick über das Spiel haben, das Vorgehen seines Gegners voraussehen, die Verbesserung der individuellen Technik, am Trainingsort zu „sein“, ohne das Haus zu verlassen, die Teilnahme an einer Sportveranstaltung am anderen Ende der Welt, ohne dafür ein Flugzeug nehmen zu müssen, ein Spiel von der Spielerbank des eigenen Lieblingsteams aus zu erleben … All dies ist durch virtuelle Realität bereits möglich.
Teska Dinkla, Golfspielerin und Studentin im Masterstudiengang Sportmanagement am Johan Cruyff Institute in Amsterdam, nutzt regelmäßig virtuelle Realität. Ihr zufolge stellt dies mindestens „75 % meines Trainings dar“. Teska nutzt Trackman, das „ein sehr präzises Gerät darstellt, das aus einem dualen Radarsystem besteht. Dieses sammelt und analysiert Daten, so dass es sehr einfach ist, seine Bewegungen in Bezug auf die Zahlen nachzuvollziehen. Ich würde sagen, dass es wie ein Personal Trainer funktioniert, wenn ich alleine arbeite. Zweifelsohne hilft einem virtuelle Realität dabei, sein Training effektiver zu gestalten und damit seine Zeit, die man für das Training aufwendet, besser zu nutzen. Da es ein Gerät ist, das von Golfern weltweit verwendet wird, kann man sich mit ihnen vergleichen, die Daten extrahieren und sich in einem von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld messen.“
Foto: „Wear the Rose“ – das erste vollkommen realistische 360-Grad-Sporterlebnis durch virtuelle Realität
Trainer haben herkömmlicherweise Videoeinheiten verwendet, um sich auf zukünftige Spiele vorzubereiten oder den Spielern ihre Fehler aufzuzeigen. Virtuelle Realität kann jedoch viel mehr zeigen: Es ermöglicht Ihnen, die Leistung eines Sportlers zu analysieren und auf ein Maß zu optimieren, das bis vor kurzem noch undenkbar gewesen waren. Es ermöglicht Ihnen, ein Spiel zu visualisieren, noch bevor Sie es antreten – nicht vor dem Fernseher, sondern auf dem Spielfeld. Durch Nutzung der Daten von Spielerbewegungen und den zuvor analysierten Spielen der gegnerischen Mannschaft können Spieler dank des 3D-Simulators alle taktischen Möglichkeiten erkennen und vor dem eigentlichen Spiel einen virtuellen Spieltag erleben.
Sportler sind sehr an einem Virtual-Reality-Gerät interessiert, das für die Perfektionierung ihrer Techniken in ihrer jeweiligen Sportart sehr nützlich wäre. Anna Prat, Studentin im Masterstudiengangs Sportmanagement in Barcelona und Trampolinspringerin erklärt: „Meiner Meinung nach ist es ein brandneues Gerät, das bis jetzt nur sehr wenigen zur Verfügung steht. Virtuelle Realität wäre sehr nützlich, um an echten Gefühlen in bestimmten Momenten zu arbeiten, wie beispielsweise dem Wettbewerbsdruck, Höhenangst, Orientierung in der Luft bei einem Sprung, den man noch nie zuvor ausprobiert hat usw. Derzeit setzen wir die Visualisierungsmethode häufig ein, wobei man sich einen Sprung allerdings vorstellen muss. Mithilfe der virtuellen Realität kann man dies mit seinen eigenen Augen sehen!“
Foto: Gatorade – Virtuelle Realität mit Bryce Harper
Visualisierung ist das Mittel, das Jennifer Pareja, ebenfalls Studentin im Masterstudiengang Sportmanagement am Johan Cruyff Institute in Barcelona, am meisten an der virtuellen Realität schätzt. Jennifer, Gewinnerin der Silbermedaille im Wasserball bei den Olympischen Spielen in London und der Goldmedaille bei der WM 2013, ist der Meinung, dass es sehr interessant wäre, Spiele mit verschiedenen Optionen sowie Spielerentscheidungen und deren Auswirkungen auf das Spiel simulieren zu können. „Früher habe ich externe Kameras eingesetzt, um die Technik und biomechanische Bewegungsabläufe zu üben“, erklärt sie. „Mit einer externen Kamera kann man jedoch nicht die Richtung, die Kraft oder den Drall des Balls beim Werfen analysieren. Ein Virtual-Reality-Gerät im Wasser wäre hingegen ein sehr großer Fortschritt.“
Die Sportbranche greift laufend auf neue technologische Fortschritte zurück und ist schon seit langem mit „Big Data“ verbunden. Technische Verbesserungen sind nicht mehr ohne umfassende Datenanalysen zu verstehen. Es gibt ein Sprichwort, das die meisten Sportler nicht gerne hören: „ Du bist immer nur so gut wie dein letztes Ergebnis.“ Aber so schwer es auch scheinen mag, ist das die Realität. Die andere, die virtuelle Realität erweist sich als eine der Möglichkeiten, sich kontinuierlich zu verbessern.
Der originale englische Artikel wurde von unserem Partner The Johan Cruyff Institute erstellt.
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