Intelligence | Global Sports

Nachgefragt bei Sportvermarktern - Das müssen Bewerber mitbringen

Geschrieben von Global Sports Partner | Mar 2, 2020 7:45:00 AM

Unser Partner Stadionwelt hat in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Karriere im Sportbusiness" nachgefragt, welche Fähigkeiten Sie für den Einstieg in die Branche der Sportvermarktung benötigen.

Wie hat sich das Sportbusiness in den letzten Jahren in puncto Themenvielfalt, Aufgaben und Kompetenzen verändert?

Unsere Welt befindet sich im stetigen Wandel - das gilt insbesondere für die Sportbranche. Digitalisierung und Technologisierung verändern die Beziehung zwischen Fans, Clubs und Athleten nahezu täglich.

Die Veränderungen sind vielschichtig. Sie haben Einfluss auf nahezu alle Bereiche in unserer Branche: Neue Produkte zur Leistungsdiagnostik, neue Services im Ticketverkauf, moderne Datenanalyse mit Real-Time-Ausspielung, virtuelle Stadionwerbung, verbesserte Tools zur Content-Auslieferung, neue Kanäle zur Fan-Ansprache. Alles Themen, mit denen wir uns aktuell auseinandersetzen, die wir verstehen lernen und deren Existenz wir mit kreativen Lösungen und schlauen Strategien beantworten, um sie sinnvoll für unsere Kunden und uns zu nutzen. Bei dieser Komplexität der Dinge wird unter anderem Kooperationsfähigkeit zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil der Zukunft - ebenso wie interdisziplinäres Denken und die Kollaboration mit Spezialisten und externen Partnern.

Holger Hansen
Managing Director, Jung von Matt

 


Wie wird sich das Thema Human Resources (HR) im Sportbusiness weiter entwickeln?

Nach meiner Einschätzung sind die Entwicklungsthemen nicht an das Sportbusiness an sich geknüpft. Wann immer ich mich mit Kollegen aus unterschiedlichen Branchen austausche, merke ich, dass wir vor ähnlichen Anforderungen stehen bzw. ähnliche Themen weiterentwickeln.

Ein wesentlicher Treiber ist Employee Experience - von der Bewerberauswahl bis zum Ausscheiden aus dem Unternehmen.

Im Sportbusiness merken wir insbesondere, dass das Thema "Sport" alleine für sich genommen als Top-Argument für die von uns gesuchten Profile nicht ausreicht. Sport zieht immer noch an wie ein Magnet, darüber hinaus müssen wir als Arbeitgeber jedoch ein attraktvies Umfeld schaffen, in dem sich unsere Mitarbeiter fachlich und persönlich weiterentwickeln können. 
Hier investieren wir in die gemeinsame Entwicklung unserer Unternehmenskultur, die unter anderem eine flexible Arbeitsplatzwahl und flexible Arbeitszeiten ermöglicht.

Vivi Dimitriadou
Chief People Officer, Lagardére Sports





Welche Anforderungen Eigenschaften und Kompetenzen sind im Sportbusiness besonders gefragt? Worauf achten Sie bei der Personalauswahl?

Eine Affinität zum Sport ist wichtig, aber sicherlich nicht entscheidend! Flexibilität und ein offenes Mindset sind Grundvoraussetzung. Die Fachkompetenzen variieren je nach Jobposition stark: 
Für Positionen im Vertrieb sind zum Beispiel Verhandlungsfähigkeit und Überzeugungskraft die wichtigsten Kompetenzen, die unsere Mitarbeiter mitbringen. Dazu gehören auch entsprechende rhetorische Fähgikeiten.

Für Stellen im Bereich Marketing und (digitale) Kundenlösungen brauchen wir Leute mit Know-How im klassischen sowie digitalen Marketing, in der Strategieentwicklung und Markenführung und mit kreativen oder analytischen Kompetenzen. Natürlich ist die Affinität zum Sport auch für diese Bereiche wünschenswert.

Uns ist es wichtig, Experten auf dem Themen- oder Aufgabengebiet zu finden, mit denen wir gemeinsam unsere Produkte oder Dienstleistungen weiterentwickeln und auch in Zukunft den steigenden Herausforderungen gerecht werden können.

Oliver Prenger
Director Finance & Administration, Infront Germany GmbH

 



Was geben Sie jungen Absolventen und Absolventinnen beim Berufseinstieg in das Sportbusiness mit auf den Weg?

Dimitriadou: Man muss nicht Sport-Management studiert haben, um im Sportbusiness arbeiten zu können. Leidenschaft für den Sport und das Leben der Werte des Sports wie Teamgeist, Respekt, aber auch ein gewisser Siegeswille, sollten jedoch als Basis vorhanden sein. 

Hansen: Eine Karriere ist ein Marathon und kein Sprint. Ich glaube, dass diese Erkenntnis für das Berufsleben generell eine sehr wichtige ist. Wir müssen den Mitarbeitern vermitteln, dass sie sich Zeit nehmen müssen zu lernen, zu atmen und zu wachsen. Die Dinge werden sich entwickeln, wenn man fokussiert, zielorientiert und hart artbeitet.

Prenger: Absolventen und Absolventinnen sollten Leidenschaft für das mitbringen, was sie tun. Dennoch sollte man den Blick nach links und rechts und über den Tellerrand hinaus nie vergessen. [...] Neugierde und Interesse in all den neuen Themen und Dingen, die uns umgeben und die unser Leben veränder, sind unabdingbar, um mit der rasanten Veränderung des Sportbusiness Schritt zu halten und für die Zukunft gerüstet zu sein.

 

Der vollständige Artikel ist in der Ausgabe 01/2020 des E-Books "Karriere im Sportbusiness" erschienen.