Manfred Dimmy spricht mit uns über seine Karriere als Jurist in der Sportindustrie, seine Firma "Sport & Recht", den Kongress "Sport & Marke", sowie die Zusammenarbeit mit dem ESB Marketing Netzwerk.
Herr Dimmy, wie kann man sich Ihren Job als Jurist im Bereich Sportrecht und Sportmarketing vorstellen und was macht den besonderen Reiz aus?
Sportrecht und Sportmarketing sind grundsätzlich zwei verschiedene Geschäftsfelder, die ich auch über zwei unterschiedliche Firmen bearbeite, nämlich über meine Rechtsanwaltskanzlei einerseits und über die Firma SPORT&RECHT andererseits. Juristische Angelegenheiten wickle ich daher ausschließlich über meine Rechtsanwaltskanzlei ab, die Firma SPORT&RECHT hingegen hat Sportmanagement und Sportmarketing zum Gegenstand. Bei der täglichen Arbeit für Sportler, Sportvereine und Sportverbände greifen allerdings beide Bereiche ineinander über. Durch die Zusammenarbeit meiner beiden Unternehmen bin ich daher in der Lage, den Sportkunden umfassend zu beraten und zu betreuen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Partnern aus anderen Branchen zusammen, wie z.B. mit Ärzten, Physiotherapeuten, Steuerberatern etc., sodass wir für jene Bereiche, die wir nicht selbst abdecken, dem Sportler kompetente Ansprechpartner vermitteln können.
Für mich persönlich liegt der Reiz darin, dass es sich beim Recht und beim Marketing um ganz unterschiedliche Bereiche handelt, die sich aber zum Wohl des Sports und der betreuten Sportler sehr gut kombinieren lassen. Dadurch wird die tägliche Arbeit sehr abwechslungsreich. Der Sportler hat den Vorteil, dass ihm für beide Bereiche derselbe Ansprechpartner zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit wird dadurch besonders intensiv, viele Sportler machen natürlich von der Rechtsberatung und Rechtsvertretung auch privat Gebrauch. Nicht selten entwickelt sich aus der Zusammenarbeit auch Freundschaft.
Wie schaut ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?
Den typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht. Jeder Arbeitstag sieht anders aus, kein Tag verläuft gleich. Der Ablauf eines Arbeitstages hängt auch davon ab, welcher Bereich gerade im Vordergrund steht. Grundsätzlich haben Verhandlungstermine, die mir vom Gericht vorgegeben werden, Vorrang. Bearbeite ich aber ein großes Sportprojekt, beispielsweise ein Sportevent oder einen Sportkongress, verschiebt sich der Schwerpunkt auf diesen Bereich und lasse ich mich in der Anwaltskanzlei vertreten.
Welche Schritte sind Sie in Ihrer Karriere gegangen und wie sind Sie zu Ihrem aktuellen Job gekommen?
Ich habe zunächst die klassisch juristische Laufbahn eingeschlagen. Nach dem Jurastudium habe ich die Rechtspraxis bei Gericht absolviert, danach für die Wirtschaftskammer Österreich gearbeitet und dort u.a. die Österreichischen Außenhandelsstellen (die österreichische Wirtschaft verfügt über Außenwirtschaftszentren in allen fünf Kontinenten) rechtlich betreut. Letztlich habe ich Anwaltspraxis gesammelt, die Anwaltsprüfung abgelegt und eine eigene Rechtsanwaltskanzlei eröffnet.
Durch meine Sportaffinität und mein starkes Interesse für den Sport habe ich neben der Rechtsanwaltstätigkeit eine weitere Ausbildung begonnen. Zunächst waren dies Sportmanagementseminare in Österreich, Deutschland und der Schweiz, dann ein einjähriger Lehrgang für Vereinsmanagement in Krems und letztliches ein Sportmarketingstudium in Düsseldorf.
Schon während der Ausbildung im Sport habe ich die Firma SPORT&RECHT gegründet und begonnen, für Sportler, Sportvereine und Sportverbände themenübergreifend als Rechtsanwalt und Sportmanager zu arbeiten.
Welche Eigenschaften sind besonders wichtig für Ihren Job und welche Qualitäten haben Sie durch diese Position dazugewonnen - Herausforderungen und Möglichkeiten?
Im Umgang mit den Kunden erscheinen mir besonders wichtig Ehrlichkeit, Fairness, Teamgeist und Professionalität. Diese Werte versuchen wir auch, bei unserer täglichen Arbeit umzusetzen. Als nahezu selbstverständlich kommen dazu Genauigkeit, Verlässlichkeit und Loyalität, sowie Pünktlichkeit und Flexibilität.
Durch meine Tätigkeit habe ich insbesondere gelernt, flexibel zu sein und mir ein hohes Maß an Selbstmanagement angeeignet. Wer zwei Berufe ausübt, von denen praktisch jeder für sich ein full-time Job ist, muss vor allem selbst gut organisiert sein und auch entsprechende Disziplin mitbringen.
Die Herausforderung besteht eigentlich darin, beide Tätigkeiten zur Zufriedenheit unserer Kunden täglich „unter einen Hut“ zu bringen. Andererseits bietet sich die Möglichkeit, in einem interessanten und hoch emotionalen Umfeld zu arbeiten und viele Kontakte im In- und Ausland zu knüpfen.
Beschreiben Sie kurz den besonderen Reiz im Bereich Sportrecht & Sportmarketing zu arbeiten und an welchen aktuellen und zukünftigen Projekten arbeiten Sie momentan?
Vor allem die Arbeit im Sport ist eine Tätigkeit in einem hoch emotionalen Umfeld und daher völlig anders gelagert als die Rechtsmaterie, die weithin als eher „trocken“ bekannt ist.
Ich war bzw. bin Manager des Tischtennisweltmeisters Werner Schlager und habe für ihn nach seinem WM-Triumph auch die Vermarktung in China abgewickelt. Wer den Hype um seine Person in Asien mitbekommen hat, kann sich wahrscheinlich vorstellen, wie viele positive Erlebnisse für mich persönlich mit dieser Arbeit verbunden waren.
Meine aktuellen Projekte sind der Kongress „SPORT & MARKE“ in Wien, das Damen-Handball-WM-Play-off Österreich gegen Ungarn sowie ein Schulsportprojekt.
Es war mir seit Jahren ein Anliegen, einen Sportkongress in Österreich einzuführen. Vergangenes Jahr konnte ich dieses Vorhaben verwirklichen. Gemeinsam mit der ESB Marketing Netzwerk, dem SPORT &RECHT seit fast 20 Jahren als Partner angehört, habe ich diesen Kongress veranstaltet und organisiert. Vor wenigen Tagen fand die zweite Auflage dieser Veranstaltung statt. Auf Grund des großen Zuspruchs werden wir SPORT & MARKE als jährlich wiederkehrende Sportbusiness-Plattform in Österreich etablieren.
Durch meine Tätigkeit bei der Handball-EURO 2010 – ich war damals einer von 5 Managern dieses Sportgroßevents – werde ich auch laufend vom Österreichischen Handballbund (ÖHB) mit der Organisation von Länderspielen beauftragt. So habe ich im Dezember des Vorjahres das Handball-WM-Qualifikationsturnier mit den Nationalmannschaften von Österreich, Israel, Portugal und der Türkei organisiert. Jetzt bin ich für das Play-off Spiel gegen Ungarn wiederum als Manager beauftragt worden. Die Vorbereitungen für dieses Spiel, das Anfang Juni stattfindet, laufen schon auf Hochtouren.
Im Auftrag der örtlichen Stadtgemeinde arbeite ich auch an einem Schulsportprojekt für die Sportarten Tischtennis, Handball, Judo und Klettern. Hier gilt es, die Interessen der teilnehmenden Schulen, der Vereine, der Sportverbände und der Politik zu koordinieren.
Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Manfred Dimmy für das sehr interessante Interview und die Einblicke in seine Karriere als Jurist und Manager in der Sportindustrie.
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