Wir möchten Ihnen in regelmäßigen Abständen interessante kurze Interviews mit Persönlichkeiten aus der Sportbranche präsentieren, die über Ihren Werdegang und Ihren Beruf berichten.
Unsere Interviewpartner arbeiten in ganz verschiedenen Organisationen und in ganz verschiedenen Positionen, was Ihnen die Möglichkeitet bietet ganz unterschiedliche Einblicke zu bekommen.
Herr Widua, Sie sind Inhaber der Widua Agentur für Erlebniskommunikation aus München. Sie betreiben Ihre Agentur schon seit 2006. Wie entstand diese Idee und was haben Sie davor gemacht?
Nach meinem Studium der Sportökonomie in Bayreuth und einer ersten Anstellung in der Agentur Schmidt und Kaiser, habe ich die Seiten gewechselt und bin als Projektmanager für die Marken smart, Chrysler und Jeep in die deutsche Vertriebszentrale von DaimlerChrysler gegangen. Nach diesen ersten, lehrreichen Stationen durfte ich mich Peter Olsson und seiner Agentur, The Performers, anschließen und dort Erfahrungen in der Beratung, Vermarktung und Betreuung von prominenten Schauspielern, Sportlern und Personen des öffentlichen Interesses sammeln. Eine gute Erfahrung, aber auch ein Learning, dass diese eher vermarktungs-orientierte Seite nicht meinen Vorstellungen entsprach. Direkt im Anschluss an diese Tätigkeit habe ich mich dann entschlossen eine eigene Agentur zu gründen und meine gesammelten Erfahrungen und Kontakte für eine eigene Unternehmung zu nutzen. In kleinen, gesunden Schritten wachsen wir seit der Gründung nun stetig.
Welche Vorteile sehen Sie in Ihrer Arbeit als inhabergeführte Agentur und welche ergeben sich hierfür für Ihre Kunden?
Grundsätzlich vergleichen wir das gerne mit einer Alltagssituation: Ist es nicht für jeden von uns charmanter in einem Feinkostladen mit persönlicher Betreuung durch den Inhaber einzukaufen, als in einem Supermarkt mit Filialleiter? Wenn der Chef selbst mit an Bord ist, können die Kunden auf eine wesentlich größere Expertise und einen Erfahrungsschatz zurückgreifen und sind so rundum gut aufgehoben und versorgt. Um diesen Vergleich aber auch konsequent zu Ende zu ziehen, können wir allerdings die Supermarktpreise anbieten und durch einen schlanken Verwaltungsapparat gute Preis-Leistungs-Angebote und hohes Qualitätsbewusstsein anbieten.
Sicher: manche Agenturnamen klingen gut, vor allem die in großen Netzwerk-Verbünden. Aber gerade diese sind immer mehr Konzernstrukturen unterworfen und unterliegen Berichtspflichten an die Mutter.
Keine endlosen Weiterleitungen, ständig wechselnde Ansprechpartner durch immer neue Junior-Berater, sondern rückhaltlosen Verlass auf gemachte Zusagen und ein unter Inhaberführung hoch motiviertes Team!
Sicherlich muss man aber auch als kleine, inhabergeführte Agentur seine Grenzen kennen und kommunizieren. Man sollte sicher nicht nach zu hoch hängenden Trauben greifen, sondern versuchen durch realistische Selbsteinschätzung die Herausforderungen zu suchen, die kapazitär machbar erscheinen und finanziell keine Probleme aufwerfen. Man sollte genau wissen, wann man sich im direkten Vergleich auch mit den großen Agenturen messen kann und wo man sich evtl. die Finger verbrennt.
Widua arbeitet mit Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammen. Welchen Unterschied sehen Sie in der Zusammenarbeit mit Kunden aus der Sportbranche und anderen Industrien oder gibt es da nicht so große Unterschiede?
Hier gibt es keine Unterschiede in der Zusammenarbeit und den Erwartungshaltungen. Bei der Umsetzung der Themen sind sicherlich inhaltliche Wünsche zu berücksichtigen, in der Bearbeitung geht es allerdings um ein „Handwerk“, das sich hauptsächlich aus Organisieren und Mitdenken zusammensetzt und geprägt sein sollte von einem hohen Verständnis als Dienstleister und Berater.
Die Integration der Erlebniskommunikation im Marketing-Mix spielt in Ihrem Unternehmen eine entscheidende Rolle. Welchen Wert messen Sie dem Sport bei, als Teil des Kommunikationstool um ein Produkt/Service „erlebbar“ zu machen?
Bei Projekten im Sport geht es in Deutschland immer um zwei Dinge: Bekanntheit schaffen und Image aufbauen.
Bekanntheit ist meist über die großen Sportarten schnell zu erreichen. Dies geht allerdings auch immer einher mit einem großen Vorinvest in Sponsoringsummen.
Wir sind bisher nicht mit den ganz großen Sportarten in Berührung gekommen, haben aber bewiesen, dass man auch über Sportarten wie Beachvolleyball, Windsurfen, Marathon gute Reichweiten erzielen kann und sich hierüber vor allem Image und Bekanntheit steigern lassen. Unsere Aufgabe war es bisher stets aus geringeren Budgetvorgaben größtmögliche Outputs zu erzielen. Hier sehen wir die Herausforderung und haben großen Spaß daran, durch kreative Herangehensweisen und ein hervorragendes Team an Partnern aus unserem Netzwerk meist größere kommunikative Erfolge zu erzielen, als die verfügbaren Mittel des Kunden erahnen ließen.
Welche Wege und Kanäle nutzen Sie um passende Kandidaten für Praktika und Stellenausschreibungen zu finden und welche Ratschläge haben Sie für junge Leute, die in einer Marketing- bzw. Eventagentur arbeiten möchten?
Hierzu kann ich nur für mich antworten und nicht einschätzen, wie andere Kollegen von anderen Agenturen dies sehen.
Für uns ist es wichtig, dass wir aus den Bewerbungen herauslesen können, dass die Bewerber folgende Dinge mitbringen und suggerieren:
Wenn man sich für eine solche Tätigkeit entscheidet, dann sollte man den Spaß hieran erkennen lassen und selbst mit offenen Augen durch die Welt der Events und des Sponsorings gehen. Oftmals geht es nicht darum Dinge komplett neu erfinden zu müssen, sondern aus Gesehenem und Erfahrenem neue Ansätze zu erarbeiten bzw. zu adaptieren.
Seit dem es globalsportsjobs nun auch als Plattform in Deutschland gibt, nutzen wir dieses Angebot sehr gerne und sind sehr zufrieden mit der Resonanz. Darüber hinaus inserieren wir auf anderen Online Plattformen sowie über Aushänge direkt an den renommierten Universitäten für Sportmanagement.
Wenn Sie mehr über die Agentur Widua erfahren möchten, dann besuchen Sie hier die Homepage.