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Interview mit Thomas Siebert: Der Triathlon-Boom in Deutschland

Geschrieben von Global Sports | Oct 15, 2019 6:00:00 AM

Thomas Siebert, Chief Financial Officer EMEA bei der World Triatholn Corporation, IRONMAN Germany GmbH spricht darüber, wie er den Schritt in die Sportindustrie geschafft hat und welchen besonderen Herausforderungen er in diesem multi-kulturellen Arbeitsumfeld gegenübersteht.

14.Oktober 2019, kurz nach Mitternacht deutscher Zeit: Jan Frodeno stellt mit 7:51:13 h  einen neuen Streckenrekord auf und wird zum dritten Mal Weltmeister im Ironman. Kurze Zeit später läuft Anne Haug nach 8 Stunden, 40 Minuten und 10 Sekunden über die Ziellinie in Kona. Ebenfalls als Erste. Beide schreiben sich in die Geschichtsbücher ein: Denn noch nie hat es einen deutschen Doppelsieg auf Hawaii gegeben. Die Sportart Triathlon ist in Deutschland allerdings schon längst keine Trendsportart mehr. Die Anzahl der Vereine ist seit 2007 um 14% gestiegen und die Mitgliederzahlen haben sich mehr als verdoppelt. Waren es damals noch insgesamt 27.192 aktive Triathleten, betreiben heute über 57.000 aktive Sportler den Mix aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Das zeigt sich auch bei den Events: Seit 2003 konnten die Veranstaltungen in Deutschland ihre Teilnehmerzahlen auf über 270.000 Athleten verdreifachen. Auch das weltweit größte Triathlonevent findet in Deutschland statt: Die ITU World Triathlon Series in Hamburg. Dieser Boom macht sich auch weltweit bemerkbar: Für die WM in Kona qualifizierten sich in diesem Jahr 18 deutsche Athleten. Bei einem Starterfeld von 53 Männern und 39 Frauen ein beachtlicher Anteil.

Diese Entwicklung bringt auch neue Karrieremöglichkeiten mit sich. Global Sports hat sich mit Thomas Siebert, CFO der IRONMAN Deutschland GmbH getroffen, um mit Ihm über seine tägliche Arbeit und mögliche Challenges im multi-kulturellem Arbeitsumfeld zu sprechen:

 

GLOBAL SPORTS: Vielleicht können Sie uns etwas über Ihren beruflichen Hintergrund sagen: Wie sind sie zu IRONMAN gekommen? 

THOMAS SIEBERT: Nach dem Studium habe ich 1999 bei Ernst & Young, der globalen Wirtschaftsprüfungsfirma angefangen. Nach etwas mehr als 12 Jahren habe ich mich 2012 für eine kleine Pause entschieden, um dann im Januar 2013 bei IRONMAN einzusteigen. Diese Stelle wurde mir glücklicherweise von dem damaligen globalen CFO angeboten und erwies sich als die richtige Entscheidung für den nächsten Schritt in meiner Karriere.  

Wie sieht Ihr Alltag aus und was sind Ihre Hauptaufgaben als CFO für EMEA? 

TS: Hauptsächlich beschäftige Ich mich mit der Zusammenarbeit mit der Rennleitung und anderen Abteilungen unseres operativen Geschäfts. Außerdem gehört das Monitoring, sowie die Vorbesprechung und Planung von unseren Wettkämpfen in meiner Region zu meinen Tagesaufgaben. 

Gibt es irgendwelche besonderen Anforderungen und möglicherweise auch Probleme bei der Leitung eines Teams, das in einem so großen Gebiet mit so vielen kulturellen Unterschieden agiert? 

TS: Nein, eigentlich nicht. Die Bewerber für die wir uns interessieren bringen alle das Gleiche mit: Sie sind offen genug, um in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Daher gibt es dort keine Schwierigkeiten. Besonders, weil unsere Mitarbeiter länderübergreifend arbeiten. Das bedeutet, dass sie in die Planung der Events sowohl aus einer finanziellen, als auch einer kulturellen Sicht involviert sind.

Welche Voraussetzungen muss ein Leader in der Sportindustrie mitbringen, um inspirierend zu arbeiten? 

Sie müssen zunächst den Willen haben, zu lernen und das Endprodukt und das operationale Geschäft zu verstehen. Außerdem müssen sie offen gegenüber Ihren Kollegen und deren alltäglicher Arbeit sein.

TS: Speziell für meinen Job müssen Sie zum Beispiel Unterschiede zwischen, sagen wir einem Wettkampf in Frankreich im Vergleich zu einem Ironman in Kroatien kennen. Es gibt Gemeinsamkeiten, klar. Aber es gibt vor Allem aus kultureller Sicht schon einige Unterschiede. 

Vielen Dank für das kurze Gespräch!

 

Dieser Artikel wurde vom Global Sports Insight Team erstellt.