Richard Clarke, Arsenal London, prägte den Satz „Tablet is our new TV“. Der Premier League-Verein verzichtet als einziger der englischen Top-Clubs auf einen hauseigenen Fernsehsender. Arsenal London setzt auf „web-based content“. Digital Sports & Entertainment am 29. September 2014 in Berlin zeigte 200 Kongressteilnehmern aktuelle Trends und Entwicklungen der Sport- und Medienbranche auf. Referenten von Twitter, Schalke 04, 1. FC Köln, Bild oder Nike waren sich einig: Langeweilen ist verboten!
Direkter (Fan-)Dialog, spontane Interaktion, kreativer Content und authentische Einblicke sind die Vorteile von Internet-Bewegtbild und Social Media. Großen Top-Clubs ermöglicht die Verlagerung der Marketing- und Kommunikationskanäle in das Internet internationale Reichweite. Dadurch entstehen neue Vermarktungsoptionen, die das lineare TV-Programm nicht abdecken kann. Die Herausforderung, da sind sich Richard Clarke, Managing Editor, Arsenal London und Tobias Schmid, Leiter Club Medien, FC Schalke 04 einig, sind für alle gleich. Sie bestehen in der Überbrückung sprachlicher Barrieren bei der Erschließung neuer Märkte, dem Verstehen, welcher Content gefragt ist und dem Finden der Opinion-Leadern bei den Fans. Dank der Verpflichtung des Spielers Atsuto Uchida hat Schalke inzwischen den drittgrößten japanischen Twitter-Channel aller europäischen Top-Clubs (78'000 Follower). Ein entscheidender Faktor bei Markterschließungs-Strategien.
Monetisierung digitaler Rechte
Die Vergabe sämtlicher Medienrechte der Beko BBL an die Deutsche Telekom ist für Jan Pommer, Geschäftsführer Beko BBL gleichbedeutend „mit der besten Medienrechte Situation aller Zeiten“. Die positive Entwicklung der Beko BBL ermöglichte diesen Schritt. Im Vergleich zur Saison 2009/2010 hatte die höchste deutsche Basketballliga vergangene Saison 21% mehr Zuschauer (Ø 4675), 48% Umsatzsteigerung (auf insg. 88 Mio. €) und 57% mehr Zuschauer bei Sport1 (Ø 135.000 pro Spiel). Ab der Saison 2014/2015 können 20 Millionen Deutsche Telekom-Kunden alle 350 Begegnungen der Beko BBL kostenlos über sämtliche Kanäle inkl. Mobile Devices verfolgen. Nicht-Kunden können Monats- oder Jahresabos bestellen. In Kombination mit einem zusätzlichen Free-TV Angebot pro Spieltag sorgt das Gesamtpaket für neues Vermarktungs-Potential. „Das Interesse an der Beko BBL ist gestiegen“, so Pommer.
Für Daniel Pölkemann, General Manager Sport, BILD, hat sich das „härteste Rechte-Ringen“ gegen 11 Mitbewerber um die digitalen Bundesligarechte ausgezahlt. Mit dem Ziel eine neue interaktive Fußballwelt für den Fan zu schaffen, die sämtliche Plattformen umfasst, sei man an den Start gegangen. Auswertungen haben ergeben, dass das BILD-Bundesligaangebot insbesondere am Wochenende sehr hohe Relevanz erzielt. 2.437,5 Minuten Bewegtbild bei BILD Smart TV und 924 Tore später konnten ca. 50'000 zahlende Neukunden gewonnen werden. Aber insbesondere auch die Vermarktbarkeit bestehender BILD-Online-Plattformen wird durch die Free-Bewegtbilder verbessert. Neue Formate entstehen und Vermarktungschancen entstehen.
Den grössten Unterschied zwischen TV und „web-based content“ beschrieb Lukas Klumpe, Geschäftsführer, Athletia treffend: „Im TV geht es nur um Reichweite. Bei Youtube um Engagement.“ Als grösster Youtube Content Partner Europas stellte er Vermarktungsmöglichkeiten der größten Video-Plattform der Welt (1 Milliarde Nutzer) vor.
In diesem Jahr erwarten Sie spannende Einblicke in die Themen Social Media, Fan Experience, Gaming & Innovation. Die Anmeldung und das Programm und weitere Eindrücke zur Konferenz zur Digital Sports & Entertainment finden Sie hier.