GlobalSportsJobs Partner ESB Marketing Netzwerk im Interview:
Jürgen May, Geschäftsführer von 2bdifferent, im Interview über die Branchenvorteile seiner Agentur in Sachen Nachhaltigkeit sowie die Relevanz der Zertifizierung ISO 20121 - ein internationaler Standard für nachhaltige Sportgroßevents.
Herr May, wo liegen bei Ihrer Agentur 2bdifferent denn die Unterschiede zu anderen Agenturen? Was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale?
J.M.: "Glaubwürdigkeit, Authentizität und Transparenz sind vor allem da wichtig, wo Unternehmen und Marken ihre Kunden und Partner persönlich treffen – beim EVENT! Wir können Events - nur nachhaltiger. Wir wissen, wie Abläufe und Prozesse von Sportevents und Corporate–Events anhand ökologischer, sozialer und ökonomischer Aspekte analysiert und gewinnbringend umgesetzt und öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.
Weiterhin überprüfen wir im Auftrag von Sponsoren deren Engagements im Sport bzgl. ihrer Glaubwürdigkeit in puncto Nachhaltigkeit/CSR. Dabei analysieren wir die nachhaltigen Aktivitäten und Handlungsfelder der gesponserten Sportarten, Vereine, Sportler und Verbände. Für immer mehr Sponsoren ist es wichtig, dass ein Sponsoringengagement zu der unternehmensinternen Nachhaltigkeitsstrategie passt. Um für künftige Sponsoring-Engagements eine Bewertungs- und Entscheidungsgrundlage zu haben, entwickeln wir für den Sponsor einen individuellen „Sustainability Sportcheck“ mit dem dieser Ligen, Verbände, Sportler und Sportvents auf die Passgenauigkeit zu seiner unternehmerischen Nachhaltigkeit hin auswerten kann."
Die Zertifizierung ISO 20121 ist ein internationaler Standard für nachhaltige Sportgroßevents. Welche Relevanz hat die ISO 20121 heute für Events? Wird sie für Großevents Pflicht?
J.M.: "Sportevents, Festivals, Tagungen, Kongresse haben enorme ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen. Die ISO 20121 begreift deshalb Nachhaltigkeit nicht ausschließlich als Schutz der Umwelt, sondern bezieht die soziale und ökonomische Komponente einer Veranstaltung mit ein. Umweltmanagementsysteme wie EMAS, ISO 14001 und Ökoprofit existieren zwar, erfassen diese Parameter jedoch nur teilweise, da sich diese zum Beispiel auf Maßnahmen im Umweltmanagement einzelner Betriebsstätten beschränken. Übrigens: Die ISO 20121 ist modular aufgebaut und kann bspw. auch auf die nächste Meisterschaftsfeier und nicht nur auf Sportgroßevents angewendet werden. Die ISO 20121 deckt somit als Management System die gesamte Wertschöpfungskette, mit allen ökologischen, sozialen Kriterien und finanzielle Risiken, eines Events ab. Gerade für internationale Großevents wie Olympia, Fußball-WM etc. ein wichtiges Thema, aber leider, wie man an Sotchi und der letzten Fußball-WM gesehen hat, noch keine Pflicht. Die ISO 20121 wurde rechtzeitig für die Olympischen Spiele 2012 in London veröffentlicht und war ein gewaltiger Erfolg für das Nachhaltigkeitsmanagement."
Zertifizierungen sind immer mit Aufwand und Kosten verbunden – wie lässt sich das in Zeiten von knappen Budgets rechtfertigen und realisieren? Welche Vorteile haben zertifizierte Veranstalter?
J.M.: "Die ISO 20121 bietet die Möglichkeit, Prozesse zu systematisieren, Ressourcen nachhaltiger einzusetzen und damit Kosten einzusparen. Die Einsparungsmöglichkeiten sind weitaus höher als die Kosten. So wurden mit der ISO 20121 bei den Spielen 2012 in London 9 Millionen Pfund in den Bereichen Energie und Kraftstoff eingespart. Zudem steigt durch den Managementansatz dieser ISO die Glaubwürdigkeit und Transparenz gegenüber Stakeholdern, Behörden und Regulierungsstellen, wodurch eine politische und wirtschaftliche Förderung erleichtert wird."
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Vielen Dank an unseren Partner ESB Marketing Netzwerk für das Interview!